Dienstag, 8. März 2011

Der Berg ruft... Hanni & Nanni antworten!

Rueckkehr aus der Wildnis: Nach 5 Tagen und 95 Kilometern sind die Fuesse blasenbesetzt und das Hirn ueberflutet von neuen Eindruecken. Ueber einem Gletscher stehen, wo der Wind dir das Gesicht zu zerreissen scheint; nach langer Wanderung im eiskalten, klaren Wasserfall baden; im Dunklen steile Abhaenge erklimmen, um die Farben des Sonnenaufgangs auf den Bergspitzen zu sehen... das heisst leben, mit Leib und Seele. Klingt kitschig, klingt unecht, kann aber von tausenden Touristen jaehrlich bezeugt werden. Wir waren zwei von Ihnen, Teil der Gemeinschaft, die das grosse W des Parque Nacional Torres del Paine bezwungen hat. Nach unserer schon reichlich touristischen, aber dennoch abenteuergespickten Bootsfahrt, fanden wir uns als kleine Truppe bestehend aus sechs Personen zusammen, alle das gleiche Ziel vor Augen: 5 Tage Erlebnis Nationalpark. So begannen zwei Deutsche und vier Franzosen (Alex, Alix, Anne-Lise et Magali) vor einer Woche ihr kleines Abenteuer zu planen, Einkaeufe zu erledigen und die Rucksaecke umzupacken. "Rosita", die zu einem unersetzbaren Familienmitglied geworden war, konnten wir nicht missen und so musste im Wechsel der Packesel gespielt werden. Dass sich dies als grosse Erleichterung herausstellen sollte, hatten wir anfaenglich auch selbst kaum geglaubt. Denn den Rucksack zeitweilig gegen die vergleichsweise federleichte Gitarre einzutauschen, kam nach einigen beschwerlichen Kilometern bergauf einer Erloesung gleich. Auch die Gitarre selbst erwies sich abends nach den Spaghetti mit Tomatensauce vom Campingkocher als wahrer Schatz: So lockten wir Gleichgesinnte aller Nationen an, alle darauf bedacht ein wenig zu lauschen oder selbst einmal Hand an unsere "Rosita" zu legen. Dennoch dauerte es abends nicht allzu lang, bis die Anstrengungen des Tages uns ins Zeltinnere trieben, wo wir fast sofort - trotz Schieflage des Zeltbodens - eingekuschelt in unsere Schlafsaecke, einschliefen. Nach dem "petit dej' " - wir sprachen untereinander fast nur franzoesisch - (fuer nicht Francophone: petit dej' = Fruehstueck), galt es neue Abenteuer auf der Route des sagenumwobenen Ws zu entdecken. Am letzten Morgen nach der obligatorischen Anwanderung zur Besichtigung des Sonnenaufgangs am Fusse der "Torres", bewiesen Hanni und Nanni ihren Mut und dass sie ihr Wort halten: Wir hatten vorher waghalsig versprochen in dem eiskalten See  auf einer Hoehe von 750 Metern direkt nach Tagesanbruch schwimmen zu gehen. Gesagt, getan, geschrien. Das Schlimmste war nicht einmal das auf der Haut brennende Wasser, sondern der schneidene Wind danach, der uns zurueck in unsere Klammotten trieb. Was uns das gebracht hat, fragt ihr uns? Jetzt sind wir waschechte Touris, die von sich behaupten koennen, sich im See der "Torres" gebadet zu haben. Die Chilenen (und vor allem auch unsere Franzosen) schuetteln die Koepfe und haben lediglich ein halb liebevolles, halb mitleidiges Laecheln ob dieser Dummheit fuer uns uebrig...sei's drum, it's all about the experience! Das Einzige was in dieser Zeit schmerzlich vermisst wurde, war eine heisse Dusche, um Dreck und Schweiss endgueltig loszuwerden. Das war nach unserer Rueckkehr im Bus, von wo aus wir unsere ersten Guanacos und Flamencos (!) beobachten konnten, das erste, was erledigt wurde: Wir hatten es endgueltig satt uns selbst staendig riechen zu koennen, da half kein Wasserfall und kein See, da musste eine ordentliche Portion Seife her. Jetzt spannen wir einen letzten Tag aus, waschen unsere Kleidung und massieren unsere Fuesse, bevor es morgen weiter geht nach Argentinien, gen Norden und der Sonne hinterher...Adios Chile  

1 Kommentar:

  1. Hallo ihr lieben,
    es ist ein Wahnsinn wenn man die Bilder sieht, es muss fantatsisch sein wsa ihr beiden da erleben dürft- bewahrt die sin euren herzen, ich beneide Euch ab er im positiven Sinne. Ein trost der Frühling kommt zu uns. Gruß AS aus HH

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